Hochsensibilität bei Babys

Als ich ich meinen Sohn zur Welt brachte, hatte ich noch nichts von Hochsensibilität gehört. Doch kaum war er da, mussten wir uns schon mit einer Vielzahl von Problemen und Herausforderungen auseinandersetzen. Ich war echt verzweifelt… als ich dann über das Thema Hochsensibilität gestolpert bin, erlebte ich einen jener Aha-Momente, die man so schnell nicht wieder vergisst. All die merkwürdigen Reaktionen und die enorme Sensibilität meines Kindes ergaben plötzlich einen Sinn und ich verstand dann auch, warum ich so war, wie ich war…

Hochsensibilität ist keine Krankheit, sondern ein Wesenszug, welcher (so heißt es) vererbt wird. Sie umfasst viele Bereiche und kann unterschiedlich stark ausgesprägt sein. Daher ist sie manchmal auf den ersten Blick auch gar nicht so offensichtlich aber ja, diese feine und tiefe Wahrnehmung ist teilweise auch schon bei Babys erkennbar.

Nachfolgend findest du eine Auflistung mit einigen typischen Merkmalen. Bitte lese sie dir in Ruhe durch und schau, wo du dein Kind wiedererkennst. Dabei kann es durchaus sein, dass auf ein Kind 10 Aussagen zutreffen auf ein anderes vielleicht nur 4 aber diese in hohem Maße. Beides ist möglich.

Ist dein Kind hochsensibel?

Gemeinsam klären wir ob und in welchen Bereichen dein Kind hochsensibel ist und welche Tools und Werkzeuge euch den Alltag erleichtern können…

Mein Baby…

  • … mag keine lauten Geräusche, Töne oder Musik.

  • … mag keine intensiven Gerüche.

  • … mag kein grelles Licht.

  • … verfolgt oft jeden meiner Schritte und beobachtet alles und jeden ganz genau.

  • … klammert sehr und möchte am liebsten permanent bei mir/uns sein.

  • … reagiert sensibel auf meine Stimmung. Wenn ich zum Beispiel gereizt und gestresst bin, fängt es an zu weinen oder zu schreien.

  • … reagiert stark auf Temperaturschwankungen.

  • … ist sehr schmerzempfindlich (z.B. sind Verdauungsstörungen oft sehr herausfordernd).

  • … reagiert empfindlich auf Medikamente/Impfungen.

  • … mag es nicht, wenn zu viele Besucher da sind, zu viel Trubel ist oder wir zu viel unterwegs sind.

  • … findet nach einem aufregenden Tag meist nur sehr schlecht in den Schlaf.

  • … hat oft Hautausschläge (z.B. Neurodermitis).

  • … hat Allergien und/oder Nahrungsmittelunverträglichkeiten (starke Reaktionen wie viel Weinen, Bauchweh, Blähungen, Durchfall, Hautausschlag).

  • … scheint manchmal grundlos zu schreien und kann sich manchmal nur sehr schwer beruhigen.

  • … ist bei Kontakt mit neuen Personen oder in neuen Situationen eher zurückhaltend und schaut sich alles erstmal genau an.

Mein Kind ist wahrscheinlich hochsensibel, was nun?

Gratulation! Du hast einen ganz besonderen Schatz, der sehr von deiner Nähe, Liebe, Struktur und deinem Verständnis profitieren wird.

Es heißt, dass hochsensible Kinder im hohen Maße von einer guten und engen Eltern-Kind-Bindung profitieren. Sie können dadurch ihr Potenzial viel leichter entfalten und einbringen und sind dann sogar stressresistenter als normalsensible Kinder.

Worauf sollten Eltern achten?

„Um ein außergewöhnliches Kind großzuziehen, muss man bereit sein, sich auf ein außergewöhnliches Kind einzulassen.“
~ Elaine Aron

  • Grundlegend gilt: je weniger Reize, desto besser

    • Vermeide zu viel Trubel und achte auf ausreichend viele Ruhephasen für dich und dein Baby.
    • Halte die Umgebung für dein Baby schlicht und möglichst reizarm.
  • Struktur und Rituale einführen
    Hochsensible Kinder reagieren sehr positiv auf wiederkehrende Abläufe, da sie ihnen ein Gefühl von Sicherheit vermitteln.
    Versuche, einen möglichst gut strukturierten Tagesablauf und kleine Rituale (zum Beispiel vor dem Zubettgehen) einzuführen. Dies kann dir und deinem Kind das Leben enorm erleichtern. 🙂

  • Stille nach Bedarf
    Hochsensible Kinder erleben Hungergefühle intensiver als Normalsensible Kinder. Daher kann es sein, dass sie vielleicht nach 1 oder 1 1/2h wieder Hunger haben und was trinken wollen.

  • Je weniger negative Umwelteinflüsse, desto besser

    • gesunde (unbehandelte) Nahrung und Kleidung
    • gesunde Naturprodukte und -kosmetika
    • Strahlungen minimieren (unser Wlan-Router wird nachts z.B. ausgestellt)
    • scharfe Reinigungsmittel weglassen
  • Nutze (neben dem Kinderarzt) z.B. auch ganzheitliche und alternative Heilmethoden

    • Heilpraktiker (Bioresonanztherapie)
    • Osteopath
    • Homöopath (persönliches Konstitutionsmittel finden)
Handmudra Herz

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Auf meinem Instragram-Kanal: „hochsensible_kinder“, hast du die Möglichkeit, dich mit Gleichgesinnten auszutauschen. Zudem poste ich regelmäßig Tipps & Trick rund um das Thema Hochsensibilität bei Kindern.

Bücher, die weiterhelfen können

Nachfolgende Bücher kann ich wärmstens zum Thema Hochsensibilität bei Kindern empfehlen:

  • Das hochsensible Kind – Wie Sie auf die besonderen Schwächen und Bedürfnisse Ihres Kindes eingehen von Elaine N. Aron
  • Mein Kind ist hochsensibel – was tun?: Wie Sie es verstehen, stärken und fördern von Rolf Sellin
  • Mein hochsensibles Kind von Cordula Roemer und Dr. Med. Suzann Kirschner-Brouns
  • Hochsensibel – Leichter durch den Alltag ohne Reizüberflutung von Dr. Med. Suzann Kirschner-Brouns und Cordula Roemer
  • Empfindsam erziehen: Tipps für die ersten 10 Lebensjahre des hochsensiblen Kindes von Julie Leuze
  • weitere Buch- und Literaturempfehlungen
Buchempfehlungen

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