Vielbegabte (auch Scanner-Persönlichkeiten genannt) sind dafür bekannt, dass sie Abwechslung und Vielfalt lieben und Routine eher meiden.

Aus diesem Grunde versuchte ich ein kleines Experiment… Als ich anfing, mich selbstständig zu machen, löste ich mich von den starren Strukturen, die mir von außen immer auferlegt wurden und ich ging eine Zeitlang immer nach meinem Gefühl: Jetzt ist mir nach „X“. Jetzt ist mir nach „Y“.

Für eine gewisse Zeit habe ich diese neugewonnene Freiheit und Abwechslung sehr genossen. Jedoch bemerkte ich irgendwann, dass ich mich am Ende des Tages irgendwie ausgelaugt fühlte und auch über den Tag nicht wirklich viel geschafft hatte. Mir fehlte irgendwie der „rote Faden“ und ich bemerkte auch, dass ich die unangenehmen Aufgaben gern weit weg schob.

Irgendwann dämmerte es mir… Über jede Aufgabe einzeln nachzudenken, kostet einfach zu viel wertvolle Zeit und Energie. (Unser Gehirn betreibt täglich Höchstleistungen und benötigt dafür tatsächlich bis an die 20% der Energie, die uns insgesamt zur Verfügung steht.)

Eine klare Tagesstruktur entwickeln

Daher ist es sinnvoll, die Dinge, die wir sowieso jeden Tag erledigen, in eine feste Tagesstruktur einzubinden. Dies gibt uns den Rahmen, um unsere wertvolle Zeit und Energie, dann auf das zu konzentrieren, was uns wirklich am Herzen liegt.

Rountineaufgaben zählen nach wie vor nicht zu meinen Favoriten, aber ich mache das Beste daraus, indem ich sie bewusst nutze, um meine Achtsamkeit zu schulen. Egal ob ich nun aufräume, einkaufe, Betten mache, koche usw. ich versuche stets, so präsent wie möglich zu sein. Auf diese Weise werden die Routineaufgaben zu Inseln der Ruhe und Entspannung für mich.

Auch sollten wir in unserem Tagesablauf nicht nur all die Dinge festhalten, die wir unbedingt machen müssen, sondern auch die Dinge, die wir für uns tun wollen, weil sie uns gut tun, wie zum Beispiel Zeit für Weiterbildung, Sport, Entspannung, Ruhe und Freizeit/Spaß.

(Kleiner Tipp: Notiere all deine Aufgaben und die Dinge, die du für dich tun möchtest, fest in deinem Kalender. So kann dir kein anderer „Termin“ dazwischenkommen.)

Da ich kein Frühaufsteher bin, habe es mir zum Beispiel so eingetaktet, dass ich mich am Morgen erstmal um mein Kind kümmere und nachdem ich ihn in die Kita gebracht habe, mit meiner eigentlichen Morgenroutine beginne.

Vielleicht hast auch du die Möglichkeit, eine halbe Stunde später zur Arbeit zu gehen, um noch etwas mehr Zeit für dich zu haben.

Mein Tagesablauf in groben Schritten:

  • Aufstehen

  • Ums Kind kümmern und zur Kita bringen

  • Aufräumen

  • Yoga

  • Meditation

  • Arbeit

  • Mittag

  • Arbeit

  • Kind/Freizeit

  • Weiterbildung

  • Meditation

  • Ins Bett gehen

Sei kreativ und experimentiere ein bisschen mit deinem Tagesablauf. Finde heraus, wann du dein Leistungshoch und wann du dein Leistungstief hast und dann versuche, dir deine Arbeit entsprechend einzuteilen.

Ich lege ich mir kreative Tätigkeiten zum Beispiel sehr gern auf den Vormittag, weil ich da am fittesten bin und alle routinemäßigen Arbeiten gern auf den Nachmittag.